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Digital ist nicht Data

Viele Fach- und Führungskräfte unterscheiden nicht zwischen einer Digital- und einer Datenstrategie, dabei sind Digital und Data nicht dasselbe.

Digitalisierung läuft seit Jahrzehnten

Die Digitalisierung ist eigentlich bereits ein alter Hut und feierte ihre ersten Hochphasen in den 1990er Jahren mit der Etablierung von ERP-Software, Webseiten, E-Mail und Scannern mit Texterkennung. Die Digitalisierung ist ein langwieriger Prozess, der bis heute anhält, ihren aktuellen Schwung der Einführung von mobilen Anwendungen (Apps), dem Einsatz der Blockchain oder der Vernetzungen von Dingen (Internet of Things) verdankt. Diese Technologien treiben die Digitalisierung voran – so werden Logistikprozesse in naher Zukunft von autonomen Drohnen umgesetzt, Verträge über die Blockchain abgewickelt und jegliche Verkäufe über mobile Applikationen ausgelöst oder zumindest bezahlt. Es sind Themen vor allem für Software-Entwickler und Ingenieure, angeführt vom sogenannten Chief Digital Officer. Sie entwickeln die Digitalen Produkte und Prozesse weiter, dabei werden Prozesse in der Regel sinnvollerweise nicht 1:1 von analog in digital übersetzt, sondern bestenfalls ganz neu gedacht. Daraus folgt die digitale Transformation, die dafür sorgt, dass Prozesse neue innovative Gestaltungen finden und auch, dass es zukünftig kaum noch Reisebüros oder Kassierer geben könnte. Die Blockchain wird vermutlich die Bedeutung von Notaren reduzieren und auch Makler werden dank mobiler Anwendungen, Augmented und Virtual Reality weniger benötigt werden. Beinahe jegliche menschliche Vermittler sind über digitale Services weitgehend ersetzbar.

Data vs Digital

Der Digital- und Data-Kreislauf. Digitale Produkte generieren Daten, die genutzt werden können, um die digitalen Produkte zu verbessern.

Trends, die unter Namen wie Big Data, Analytics, Data Science oder KI fallen, bezeichnen hingegen nicht die Generierung, sondern die Nutzung von Daten, die von den digitalen Systemen erst geschaffen werden. Die Daten einer Blockchain, von mobilen Apps und die von autonomen Drohnen oder Fahrzeugen usw. werden in Datenbanken gespeichert und warten nur darauf, ausgewertet zu werden. Die Erkenntnisse aus der Datennutzung werden den digitalen Systemen dann in Echtzeit beispielsweise als Prognose-Service bereitgestellt oder dienen als Erkenntnis darüber, welche Verbesserungen an den digitalen Produkten sinnvoll sein können. Daten und KI werden in Zukunft die Buchhaltung übernehmen, medizinische Diagnosen stellen und autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr steuern.

Digital und Data sind nicht dasselbe

Digital und Data sind folglich nicht dasselbe, sie überlappen sich sogar weniger als auf den ersten Blick zu erwarten, stehen jedoch in Abhängigkeit zueinander: So sind Analysen z. B. über Einkaufs- oder Kundenbestellungen ein Data-Thema jedoch nur möglich, weil das Unternehmen mit der Einführung eines ERP-Systems grundlegend digital wurde. Die Erkenntnisse aus der Nutzung von Data fließen dann wieder in die Produktverbesserung von Digital ein, z. B. durch Anpassung der ERP-Konfiguration.

Data ist also der zweite Schritt nach Digital und fügt den digitalen Prozessen ein Gedächtnis und ein maschinelles Lernen hinzu, woraus die Künstliche Intelligenz resultiert, deren weitere Entwicklung das begonnene neue Jahrzehnt dominieren – und vermehrt operative Entscheidungen in Unternehmen übernehmen wird.

Über Connected Industry e.V.

Connected Industry e.V. LogoConnected Industry ist der Verband für Unternehmen und Experten im Kontext der Industrie 4.0 mit allen zugehörigen Themengebieten. Wir bringen Maschinen, Industrien und vor allem Menschen zusammen, um gemeinsam die vierte industrielle Revolution voranzubringen. Interessiert an einer Mitwirkung? Dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht!

Hannover Messe: Fertigungsoptimierung mit ValueFacturing

Vereinsmitglied Johann Hofmann präsentiert auf der Hannover Messe 2016 das ValueFacturing®, ein Assistenzsystem der Maschinenfabrik Reinhausen in der Microsoft Cloud.

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Johann Hofmann, Leiter ValueFacturing

Neben der privaten Cloud, eine On-Premises-Lösung für das unternehmenseigene Rechenzentrum, wird es voraussichtlich ab 2017 eine Lösung als Public-Cloud geben, die über die Microsoft Azure Cloud für den produktiven Einsatz verfügbar sein wird und die IT-Infrastruktur der Deutschen Telekom nutzen wird.

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Die ValueFacturing® Datendrehscheibe ist ein Integrationssystem für die bereits vorhandenen heterogenen Produktionssysteme. Es nutzt zur Datenspeicherung die bereits vorhandenen Datenbanken der Drittsysteme und verteilt und komponiert daraus in Echtzeit alle benötigen Daten bzw. Informationen. Darüber hinaus ist ValueFacturing® in der Lage durch Datenanreicherung fehlende Daten automatisch zu generieren und somit Prozessinformationen zu rekonstruieren. Zusätzlich beinhaltet ValueFacturing® auch eine Datenpumpe, die im Sekundentakt Rohdaten aus der Fertigung sammelt in einer Analyse-Datenbank archiviert.

Erstmalige Live-Vorführung von  ValueFacturing® in der Public Cloud auf der Hannover Messe 2016

Durch Einsatz des Public Cloud Konzepts können Unternehmen mit zerspanender Fertigung noch schneller ein effizienteres Projektmanagement mit geringerem Kosten- und Verwaltungsaufwand umsetzen. ValueFacturing® in der Public Cloud von Microsoft ist als Proof of Concept (PoC) erstmals auf der Hannover Messe vom 25. bis 29. April 2016 auf dem Microsoft-Stand C40 in Halle 7 zu sehen und zu testen.

Auf dem Messestand steht eine Maschinensteuerung, über ein mobiles Endgerät (Smartphone oder Tablet) ist ein direkter Zugriff auf die Steuerung möglich. Die Standbesucher können sich Anwendungen wie Werkzeugsuche oder Dashboard mit verschiedenen Auswertungen anzeigen lassen.

Über die Maschinenfabrik Reinhausen (MR)

ValueFacturing® ist ein Geschäftsbereich der Maschinenfabrik Reinhausen (MR), dem Weltmarkt- und Technologieführer für die Regelung von Leistungstransformatoren. Das 1868 gegründete Unternehmen befindet sich in der fünften Generation mehrheitlich in Familieneigentum und ist mit über 30 Tochter- bzw. Beteiligungsgesellschaften weltweit präsent. Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschafte­ten 3.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 700 Millionen Euro. 50 % des weltweit erzeugten Stroms wird mit MR-Produkten geregelt.