Schlagwortarchiv für: Industrie 4.0

Daten-Plattform für den Mittelstand

In der Ära von Industrie 4.0 spielt die Verknüpfung der Daten aus MES (Manufacturing Execution System) mit denen aus ERP-, CRM- und PLM-Systemen eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer integrierten Überwachung und Steuerung von Geschäftsprozessen.

ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) beinhalten Informationen über Finanzen, Lieferantenmanagement, Personalwesen und andere betriebliche Abläufe, während CRM-Systeme (Customer Relationship Management) Daten über Kundenbeziehungen, Marketing- und Vertriebsaktivitäten bereitstellen. PLM-Systeme (Product Lifecycle Management) enthalten Informationen über Produkte, Entwicklung, Design und Ingenieurwesen.

Indem diese Daten mit den Daten aus MES verknüpft werden, können Unternehmen ein vollständigeres Bild ihrer Geschäftstätigkeit erhalten und so eine bessere Überwachung und Steuerung ihrer Geschäftsprozesse erreichen. Von zentraler Bedeutung sind dabei die in der Produktion so wichtigen OEE-Kennzahlen sowie die Kennzahlen aus dem Finanz-Controlling, wie etwa Deckungsbeiträge. Die Fusion der Daten in einer zentralen Plattform ermöglicht die reibungslose Analyse zur Optimierung von Prozessen und zur Steigerung der Geschäftseffizienz in der Welt von Industrie 4.0 mit Methoden aus der Business Intelligence, dem Process Mining sowie aus der Data Science. Auch erhöhen Unternehmen mit der Verknüpfung dieser Daten, dank der gewonnenen Daten- und Informationstransparenz, ihren Unternehmenswert deutlich.

Werden die Datenquellen zusätzlich noch um die Maschinen der Produktion und Logistik erweitert, werden noch viel tiefgehendere Analysen zur Fehlererkennung und -vermeidung sowie zur Optimierung der Fabrik in ihrem dynamischen Umfeld möglich. Die Maschinen-Sensor-Daten können über jeweilige Daten-Pipelines direkt in Echtzeit (Realtime Stream Analytics) überwacht werden oder in ein Gesamtbild aggregierter Kennzahlen (Reporting) gebracht werden. Als Leser dieser Daten kommen dabei nicht nur Menschen infrage, sondern auch einzelne Maschinen oder ganze Produktionsanlagen, die auf diese Daten reagieren können.

Cloud Data Platform - Connected Industry e.V. in Kooperation mit der DATANOMIQ GmbH

Cloud Data Platform – Connected Industry e.V. in Kooperation mit der DATANOMIQ GmbH

Über das Firmenmitglied DATANOMIQ GmbH (www.datanomiq.de) ermöglicht der Connected Industry Verband Unternehmen der produzierenden Industrie den Zugang zu dieser Cloud Technologie und bietet kostenlose Workshops zur Erörterung von Voraussetzungen und Anforderungen für Unternehmen an. Sprechen Sie uns an!

Sind Sie interessiert an Daten-Architekturen für Ihr Unternehmen? Möchten Sie eine umfassende Daten-Transparenz in Ihrem Unternehmen etablieren oder als Data Provider selbst neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen? Oder suchen Sie nach Anbietern, die automatisierte AI für Sie entwickeln? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Connected Industry e.V. - der Verband für Digitalisierung und Vernetzung

Über Connected Industry

Connected Industry e.V. ist der Verband für Digitalisierung und Vernetzung im industriellen Mittelstand. Der Verband vermittelt Unternehmen und Kompetenz in den Bereichen der Industrie 4.0 sowie den angrenzenden Bereichen Smart Factory, Smart Home, Smart Car und Smart Grid. Sie suchen Expertise? Dann sind Sie bei uns richtig!

AI as a Service – Daten verkaufen, ohne sie herauszugeben!

Dass Daten das neue Rohöl für Unternehmen sein sollen, wurde bereits oft beworben. Dabei ginge es die letzten Jahre jedoch vornehmlich um die indirekte Monetarisierung, etwa durch die Prozessoptimierung oder besserer Erkennung von Umsatztreibern.

Neue Geschäftsmodelle mit Daten schienen in weiter Ferne und nur durch Themen der Digitalen Transformation (z. B. Blockchain, mobile Apps) besetzt. Aber jetzt ist auch die Entwicklung der direkten Monetarisierung von Daten möglich!

Denn Daten werden zum ergänzenden Geschäftsmodell neben den traditionellen Geschäften eines Unternehmens. Jetzt können Unternehmen als Data Provider die Daten, die im Unternehmen entstehen oder auch nur durch das Unternehmen hindurchfließen, tatsächlich verkaufen und dabei sogar die Gesellschaft  voranbringen. Das Konzept dahinter heißt AI as a Service und umfasst – kurz gesagt – das Konzept, dass Unternehmen ihre Daten zum Anlernen von speziellen AI-Modellen verwenden. Andere Unternehmen können diese Modelle dann verwenden, erhalten jedoch keinen Zugang zu den eigentlichen Daten.

Mehr Kontext zu AI as a Service als Mehrwert für die Industrie erhalten Sie über den Artikel von Benjamin Aunkofer, Geschäftsführer der DATANOMIQ GmbH, auf BigDataInsider:

AI as a Service - Daten verkaufen, ohne diese tatsächlich aus der Hand zu geben

https://www.bigdata-insider.de/ai-as-a-service-so-verkauft-ein-unternehmen-daten-ohne-dass-diese-es-verlassen-a-eae600f1a121a2a2dd8e389096548051/

Sind Sie interessiert an AI as a Service? Möchten Sie als Data Provider selbst neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen? Oder suchen Sie nach Anbietern, die automatisierte AI für Sie entwickeln? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Connected Industry e.V. - der Verband für Digitalisierung und Vernetzung

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Warum es nicht reicht, einfach nur einen Data Scientist einzustellen

Auch wenn das Jahr 2023 vielversprechend klingt, als ob wir in der Zukunft angekommen wären, so tappen die meisten deutschen Unternehmen hinsichtlich eines Fahrplans in Richtung Künstliche Intelligenz (KI) und Data-Driven Thinking zumeist im Dunkeln. Es fehlt oft immer noch eine Datenstrategie, die einem Unternehmen und seinen Stakeholdern klar ausweist, wohin die Reise gehen soll.

Ein Senior Data Scientist alleine wird Ihre Probleme nicht lösen

Während noch vor wenigen Jahren oft davon gesprochen wurde, Data Science als Disziplin im Unternehmen zu etablieren und Data Scientists einzustellen, verfügen heute tatsächlich die meisten Großunternehmen und auch viele Mittelständler über eigene Data Scientists, die tatsächlich dediziert für den Zweck der Datenanalyse eingestellt wurden.

Der hohen Datenkompetenz qualifizierter Data Scientists zum Trotz, stellen Unternehmen oft Ernüchterung bei der Wirkung dieser Fachkräfte fest. Zum einen, weil gute Data Engineers fehlen, die Daten effizient in Datenbanken sammeln und effektiv über Schnittstellen bereitstellen können, zum anderen, weil diese Data Scientists seitens des Managements allein gelassen werden. Hier herrscht möglicherweise das Denken vor, Data Science wäre ein in sich abgeschlossener Bereich der angewandten Forschung, anstatt diese richtigerweise als interdisziplinäre Querschnittsfunktion für alle anderen Fachabteilungen zu betrachten. Selbst der beste Data Scientist bewirkt im Unternehmen nichts, wenn seine Arbeit auf Grund von mangelnder Offenheit zur Umsetzung der errungenen Erkenntnisse keine Chance auf Umsetzung bzw. Nutzung der Potenziale hat. Auch motivierte Data Scientists können nur für begrenzte Zeit gegen den Strom schwimmen.

Datenkompetenz unternehmensweit verankern

Auch haben Data Scientists die Datenkompetenz nicht für sich allein gepachtet, denn alle anderen fachlichen Mitarbeiter sollten ebenfalls zumindest über ein Grundverständnis über die Möglichkeiten mit Daten verfügen. Zentrale Stellen wie Abteilungen für die etwas konservativere Business Intelligence oder den experimentierfreudigeren Data Labs kommen zum einen ohne Expertise aus den jeweiligen Fachbereichen nicht aus, spätestens dann, wenn es um die Produktivstellung von Analyse-Systemen geht. Zum anderen entstehen die wirklich sinnvollen Lösungsansätze nicht an zentraler Stelle, sondern direkt in den speziellen Fachbereichen, in denen diese relevant werden. Kein Unternehmen dieser Welt wird ganz alleine dank einer zentralen Abteilung data-driven, sondern diese Entwicklung muss aus dem ganzen Unternehmen heraus entstehen und dann auch ganzheitlich zusammenwachsen.

Durchaus vergleichbar wie das fachliche Verständnis und das Gespür für Kosteneffizienz, Verschwendungsvermeidung oder Umweltschutz, benötigen Unternehmen heute eine generelle Datenkompetenz, nicht nur bei den Fachkräften, sondern auch bei den Führungskräften, die für lösungsorientiertes Denken eintreten, dieses fordern und fördern müssen – stets im Bewusstsein, welche Rolle Daten dabei spielen können.

 

Über Connected Industry e.V.

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Digitalstrategie und Datenstrategie

Warum Sie nur eventuell eine Digitalstrategie benötigen, ganz sicher aber eine Datenstrategie.

Da Digital und Data nicht dasselbe sind, unterscheiden Pionier-Unternehmen ganz klar zwischen einer Digitalstrategie und einer Datenstrategie, so gibt es beispielsweise auch Digital Labs und Data Labs innerhalb desselben Konzerns. Während das Digital Lab sich vornehmlich mit Themen wie Software-Entwicklung für mobile Anwendungen, Social Media, Blockchain oder Internet of Things (IoT) befasst, beschäftigt sich ein Data Lab mit der Speicherung und Analyse von den Daten aus der klassischen IT-Infrastruktur sowie aus den neu gewonnen Anwendungen der Digitalisierung mit Fachkräften wie dem Data Engineer und Data Scientist.

Ähnlich lassen sich auch Digital- und Datenstrategien voneinander abgrenzen. Die Digitalstrategie befasst sich beispielsweise damit, wie Services über mobile Anwendungen verbessert oder Produkte wie Fahrzeuge oder Maschinen mit mehr Sensoren und Displays ausgestattet werden können. Die Datenstrategie befasst sich hingegen mit der effizienten Speicherung der Daten, der Einhaltung einer Data Governance unter Berücksichtigung von Datensicherheit und Datenschutz sowie mit den analytischen Methoden und Tools zur Erreichung der Ziele, die mit der Nutzung der generierten Daten verbunden ist.

Das heißt jedoch nicht, dass die Datenstrategie nicht ein eigener Teil inner- bzw. unterhalb einer Digitalstrategie sein kann.

Daten sind der Grundstein für Informationen und Wissen für Geschäftsoptimierung und neue Geschäftsmodelle, wenn sie über Data Analytics bzw. Data Science in jenes Wissen transformiert werden.

Daten sind der Grundstein für Informationen und Wissen für Geschäftsoptimierung und neue Geschäftsmodelle, wenn sie über Data Analytics bzw. Data Science in jenes Wissen transformiert werden.

Für Enterprise-KI ist die Datenstrategie ist das A und O

Data-Driven Thinking im Unternehmen in Common Sense zu verwandeln ist ein langfristiges Projekt. Um dennoch bereits heute strukturiert in die Datennutzung einsteigen bzw. diese vertiefen zu können, bedarf es eines Fahrplans für kommende Projekte mit Problem-Lösungsbeschreibungen. Dabei sollen die zu erreichenden Ziele festgelegt, die richtigen Datenquellen und Analysemethoden identifiziert sowie Fragen über die einzusetzende Software, Hardware und der Teamorganisation und notwendiger Qualifikationen geklärt werden. Data Analytics im Generellen und künstliche Intelligenz im Speziellen benötigen viele Daten in guter Qualität an den richtigen Stellen. Eine Datenstrategie arbeitet genau auf diese Ziele hin und kann somit auch als ein Business Plan für die Datennutzung betrachtet werden, in welchem auch die Ziele und Voraussetzungen für diese Nutzung, sowie weitere Anforderungen, Grenzen und Vorgehen beschrieben werden.

Datenstrategie in fünf Schritten: Ableitung der Ziele aus der Vision, Auswahl der relevanten Daten, Auswahl an Analyseverfahren zur Informationsgewinnung, Konzeptionierung der Wissensgenerierung, wie diese Analyseverfahren durch die Mitarbeiter genutzt werden können und Planung der Umsetzung der vier vorherigen Schritten.

Datenstrategie in fünf Schritten: Ableitung der Ziele aus der Vision, Auswahl der relevanten Daten, Auswahl an Analyseverfahren zur Informationsgewinnung, Konzeptionierung der Wissensgenerierung, wie diese Analyseverfahren durch die Mitarbeiter genutzt werden können und Planung der Umsetzung der vier vorherigen Schritten.

Die Möglichkeiten der Datennutzung sind in Zeiten des Internets nahezu unbegrenzt, wenn der Gedanke an den Zugriff auf unternehmensexterne Datenquellen in die Datenstrategie aufgenommen wird. Doch bereits mittelständische Unternehmen verfügen längst über einen großen Schatz an Daten aus unternehmensinternen Quellen, mit denen sich Einkaufsprozesse und Lieferketten optimieren, Kundennachfragen besser verstehen und auch interne Finanzrisiken besser bewerten lassen – dank der bereits erwähnten Digitalisierung.

Dabei ist eine Datenstrategie nicht nur für große Unternehmen interessant, gerade Startups bauen ihr Business Model vielfach direkt auf Daten und KI auf. Demzufolge benötigen Unternehmen, die sowieso rein digital oder erst kürzlich beispielsweise als FinTech oder eCommerce gestartet sind, eine Datenstrategie. Diese ist für jedes Unternehmen unerlässlich, denn es verfügt potenziell bereits über viele wertvolle Daten und kann diese darüber hinaus auch mit externen Daten anreichern.

Während für einige Unternehmen Digitalstrategien weniger notwendig sind, da das Geschäft bereits als eCommerce meistens schon direkt auf digitalen Plattformen gegründet wurde, gilt diese oftmals nicht für Unternehmen der klassischen Industrie, die unter dem Leitziel der Industrie 4.0 die Digitalisierung gerade insbesondere durch Maschinenvernetzung und engere Einbindung der Maschinen an die IT-Systeme (insbesondere ERP, MES und PLM) sehr viel intensiver erleben. Diese Unternehmen benötigen eine klar ausformulierte Strategie wie diese Digitalisierung und die mit ihr verbundenen digitalen Transformation bewältigt und vorangetrieben werden soll. Die Datenstrategie, die beispielsweise Fragen beantwortet, wie die Maschinendaten gespeichert und ausgewertet werden sollen, ist dann entweder als Strategiewerk auszugliedern oder als konkreten Unterteil der Digitalstrategie zu verstehen – die Datenstrategie wird dann konkreter Bestandteil einer größer angelegten Digitalstrategie sein.

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Digital ist nicht Data

Viele Fach- und Führungskräfte unterscheiden nicht zwischen einer Digital- und einer Datenstrategie, dabei sind Digital und Data nicht dasselbe.

Digitalisierung läuft seit Jahrzehnten

Die Digitalisierung ist eigentlich bereits ein alter Hut und feierte ihre ersten Hochphasen in den 1990er Jahren mit der Etablierung von ERP-Software, Webseiten, E-Mail und Scannern mit Texterkennung. Die Digitalisierung ist ein langwieriger Prozess, der bis heute anhält, ihren aktuellen Schwung der Einführung von mobilen Anwendungen (Apps), dem Einsatz der Blockchain oder der Vernetzungen von Dingen (Internet of Things) verdankt. Diese Technologien treiben die Digitalisierung voran – so werden Logistikprozesse in naher Zukunft von autonomen Drohnen umgesetzt, Verträge über die Blockchain abgewickelt und jegliche Verkäufe über mobile Applikationen ausgelöst oder zumindest bezahlt. Es sind Themen vor allem für Software-Entwickler und Ingenieure, angeführt vom sogenannten Chief Digital Officer. Sie entwickeln die Digitalen Produkte und Prozesse weiter, dabei werden Prozesse in der Regel sinnvollerweise nicht 1:1 von analog in digital übersetzt, sondern bestenfalls ganz neu gedacht. Daraus folgt die digitale Transformation, die dafür sorgt, dass Prozesse neue innovative Gestaltungen finden und auch, dass es zukünftig kaum noch Reisebüros oder Kassierer geben könnte. Die Blockchain wird vermutlich die Bedeutung von Notaren reduzieren und auch Makler werden dank mobiler Anwendungen, Augmented und Virtual Reality weniger benötigt werden. Beinahe jegliche menschliche Vermittler sind über digitale Services weitgehend ersetzbar.

Data vs Digital

Der Digital- und Data-Kreislauf. Digitale Produkte generieren Daten, die genutzt werden können, um die digitalen Produkte zu verbessern.

Trends, die unter Namen wie Big Data, Analytics, Data Science oder KI fallen, bezeichnen hingegen nicht die Generierung, sondern die Nutzung von Daten, die von den digitalen Systemen erst geschaffen werden. Die Daten einer Blockchain, von mobilen Apps und die von autonomen Drohnen oder Fahrzeugen usw. werden in Datenbanken gespeichert und warten nur darauf, ausgewertet zu werden. Die Erkenntnisse aus der Datennutzung werden den digitalen Systemen dann in Echtzeit beispielsweise als Prognose-Service bereitgestellt oder dienen als Erkenntnis darüber, welche Verbesserungen an den digitalen Produkten sinnvoll sein können. Daten und KI werden in Zukunft die Buchhaltung übernehmen, medizinische Diagnosen stellen und autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr steuern.

Digital und Data sind nicht dasselbe

Digital und Data sind folglich nicht dasselbe, sie überlappen sich sogar weniger als auf den ersten Blick zu erwarten, stehen jedoch in Abhängigkeit zueinander: So sind Analysen z. B. über Einkaufs- oder Kundenbestellungen ein Data-Thema jedoch nur möglich, weil das Unternehmen mit der Einführung eines ERP-Systems grundlegend digital wurde. Die Erkenntnisse aus der Nutzung von Data fließen dann wieder in die Produktverbesserung von Digital ein, z. B. durch Anpassung der ERP-Konfiguration.

Data ist also der zweite Schritt nach Digital und fügt den digitalen Prozessen ein Gedächtnis und ein maschinelles Lernen hinzu, woraus die Künstliche Intelligenz resultiert, deren weitere Entwicklung das begonnene neue Jahrzehnt dominieren – und vermehrt operative Entscheidungen in Unternehmen übernehmen wird.

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Industrie 4.0 am Beispiel – Ressourceneffizienz durch Digitalisierung

Industrie 4.0 am Beispiel – Ressourceneffizienz durch Digitalisierung – Filmveröffentlichung des VDI Zentrum Ressourceneffizienz

Digitale und vollautomatisierte Abläufe steigern die Ressourceneffizienz von Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Am Beispiel einer Blechwarenfabrik werden die Ressourceneffizienzpotenziale aufgezeigt, die sich mithilfe von Digitalisierung und Automation heben lassen.

Die Blechwarenfabrik Limburg GmbH verarbeitet pro Jahr 20.000 Tonnen Weißblech zu mehreren Millionen Dosen, Kanistern und Eimern. Mit dem Umzug vom Rand der Limburger Altstadt an einen neuen Standort vollzog das Unternehmen den Schritt ins Zeitalter der Industrie 4.0.

Die wesentliche Neuerung stellen der Einsatz und die hochgradige Vernetzung verschiedener IT-Systeme dar. Beispielsweise steuert ein Produktionsplanungssystem (PPS) über ein Manufacturing Execution System (MES) sämtliche Produktionsprozesse. Ein Energiemanagementsystem (EMS) analysiert und reguliert die Energieströme, die im Fertigungsprozess und der Gebäudetechnik auftreten (z. B. Druckluft und Klimatechnik). Alle Daten laufen in einem Business Intelligence System (BI) zusammen, in dem die Produktions- und Energiedaten in Relation zueinander gesetzt und mit Soll-Werten abgeglichen werden. Stellt das BI beispielsweise fest, dass mehr Druckluft für eine bestimmte Anzahl von Dosen verbraucht wird als vorgesehen, alarmiert es einen Techniker. Dieser kann umgehend nach Leckagen suchen und sie beseitigen – das spart Energie.

Auch das Lagern und Transportieren laufen vollständig digital. Ein Warehouse Management System (WMS) steuert die fahrerlosen Transportsysteme und die Bewegungen im Lager. Das fördert die effiziente Ausnutzung von Lagerfläche, zudem mindert es die Gefahr von Beschädigungen an den Blechen, die durch unsachgemäßes manuelles Transportieren entstehen könnten. Aufgrund dieses perfekt organisierten Materialtransports werden jährlich 100 Tonnen Weißblech eingespart.

Auf dem Dach der Fabrik sind außerdem über 2.500 Solareinheiten installiert, die ein Drittel des benötigten Stroms im Unternehmen liefern. Das Besondere dabei: Das Warehouse Management System (WMS) steuert in Abhängigkeit der Stromverfügbarkeit automatisch die Bewegung der Warenströme im Lager, d. h. energieintensive Lagerbewegungen werden dann ausgeführt, wenn besonders viel Strom durch die hauseigene Photovoltaik-Anlage erzeugt wird.

Darüber hinaus wird die in der Produktion anfallende Abwärme zum Heizen, beispielsweise der Verwaltungsräume, und zur Erzeugung von Warmwasser genutzt.

Alles in allem spart das Unternehmen auf diese Weise jährlich rund eine halbe Million Euro Material- und Energiekosten ein und konnte seine Treibhausgasemissionen um mehr als 2.600 Tonnen pro Jahr verringern.

Der Film „Industrie 4.0 am Beispiel – Ressourceneffizienz durch Digitalisierung“ ist auf dem YouTube-Kanal des VDI ZRE „Ressource Deutschland TV“ oder im WebVideomagazin abrufbar.

Quelle: https://bit.ly/2MjlcCs

Strategiegipfel IT & Information Management

IT Management 2018 bedeutet nicht nur, mit über Jahre gewachsenen Strukturen umzugehen und diese meist parallel zu allerneuesten Technologien und Methoden zu betreiben und in die Zukunft zu führen, es bedeutet auch, im Ressort und in der gesamten Organisation ein fruchtbares Klima für Digitalisierung und neue, digitale Geschäfte zu gestalten.
Genderfragen, Fragen des demographischen Wandels und der Nachwuchsgewinnung sind essenziell. Die Abstimmung der IT mit den „Ansprüchen“ des Marketing und Vertriebs sind unabdingbar für den nachhaltigen Erfolg.

Hier finden Sie Impressionen vom Strategiegipfel IT & Information Management 2017

Das Programm
20. und 21. März 2018 in Berlin

Treffen Sie auf dem Strategiegipfel Ihre Kollegen aus anderen Branchen zum Erfahrungsaustausch und erfahren Sie mehr aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops. Connected Industry e.V. ist auf dieser Veranstaltung gleich doppelt vertreten: Das Event wird von CI-Mitglied Dr. Olaf Röper moderiert und Vorstandsmitglied Benjamin Aunkofer übernimmt einen motivierenden Vortrag, wie Führungskräfte mit der Nutzung von Daten nicht nur mehr Erfolg für ihr Unternehmen erreichen sondern auch die eigene Karriere voranbringen können.

Hier finden Sie mehr zur Agenda des Events

Melden Sie sich bitte hier zur Veranstaltung an

Der Veranstaltungsort

Pullman Schweizerhof, Budapester Str. 25, 10787 Berlin

Das Pullman Berlin Schweizerhof empfängt seine Gäste im Herzen Berlins gegenüber dem Zoologischen Garten. Hinter der modernen Fassade des First Class Hotels zeigt schon die großzügig und offen gestaltete Lobby, wie Design und Funktionalität hier zu einem harmonischen Gesamtkonzept verschmelzen. Dank kurzer Wege verwischen die Grenzen zwischen Business und Freizeit. Wi-Fi ist im gesamten Hotelbereich inklusive und garantiert anspruchsvollen Kosmopoliten eine optimale Vernetzung im gesamten Hotel. Am heutigen Standort des Hotels wurde bereits 1966 der Schweizerhof als eines der ersten Häuser am Platz eröffnet. Die Tradition höchster Qualitätsansprüche und bester Individualität führt das Pullman-Team voller Stolz fort. Damals wie heute gehört zu einem entspannten Aufenthalt oder zu erfolgreichen geschäftlichen Meetings auch der nötige Ausgleich. Der Spabereich mit Fitnessstudio, Saunen und großzügigem Pool mobilisiert Energiereserven nach dem Arbeitstag oder dem Einkaufsbummel über den berühmten Kurfürstendamm.

Hinweis: Der Auszug der Teilnehmer orientiert sich an der jeweils vorherigen Veranstaltung.

Das Abend-Event

Genießen Sie den Ausklang des ersten Konferenztages bei spektakulärem 360-Grad-Blick über die City West, den Zoo und den Tiergarten.
Reden Sie mit Sprechern, Teilnehmern und Partnern. Erstklassiges Essen und edle Getränke versüßen den Abend.

Die Puro Sky Lounge ist eine der höchsten und elegantesten Sky Lounges, die Berlin zu bieten hat.
In der 20. Etage des Europacenters bietet die Lounge mit ihren verglasten Außenwänden eine einmalige Aussicht. Dunkles Holz und edle schwarze Couches machen den VIP-Flair der Lounge aus.

Weitere Details finden Sie unter http://www.puroberlin.de/

 

Bitte melden Sie sich hier zur Veranstaltung an

Industrie 4.0 mit industriellem Mobilfunk von Red Lion

Die Plattformen Microsoft Azure®, Cumulocity und Nokia IMPACT sind jetzt auf den Geräten von Red Lion verfügbar.

31. August 2017 – Red Lion Controls gab gerade bekannt, dass ihre industriellen RAM®-Router und Mobilfunk- RTUs RAM® zusätzlich die Cloud Plattformen Microsoft Azure®, Cumulocity und Nokia IMPACT unterstützen, nachfolgend auf die letzte PR Mitteilung über die Unterstützung der MQTT-Protokoll (MQ Telemetry Transport). Durch die Erweiterung mit diesen beiden Plattformen wird die RAM-Serie von Red Lion in der Anzahl von Plattform-Integrationen mit marktführend sein, und so größere Flexibilität für Industriekunden bei der schnellen Verbindung der führenden IIoT-Cloud-Plattformen ihrer Wahl bieten.

Industrielle Mobilfunk- RTUs Serie RAM von Red Lion bieten marktführende IIoT-Konnektivität

„Unsere RAM-Produkte bieten leistungsstarke Konnektivität für zuverlässige, sichere und skalierbare Kommunikationen mit einer Vielfalt von IIoT-Cloud-Plattformen. Durch Microsoft Azure, Cumulocity und Nokia IMPACT bieten Router und -RTUs der RAM Serie von Red Lion nun die meisten embedded IIoT-Plattform-Integrationen auf dem heutigen Markt,“ so Colin Geis, Director of Product Management, IIoT Red Lion Controls. „Die Vielfalt der von uns unterstützen Plattform-Integrationen ermöglicht es den Kunden, den Anbieter, der auf die spezifischen Anforderungen ihres individuellen Marktes oder ihrer individuellen Anwendung zugeschnitten ist, auszuwählen, und so von einzigartigen Merkmalen und Funktionen zu profitieren, ohne Kompromisse bei der Benutzerfreundlichkeit oder Implementierungsgeschwindigkeit machen zu müssen.“

Neben den heute verkündeten Erweiterungen vereinfacht RAMQTT, Red Lions MQTT-Client das Implementieren durch voreingestellte Profile für AT&T® M2X, Amazon® AWSTM IoT, AutoDesk® Fusion Connect und Telenor Connexion. Kunden können sich mittels eines einfachen Dropdown-Menüs mit der Cloud verbinden, indem sie ihre bevorzugte Plattform auswählen. Bei Verwendung des RAM-Softwareentwicklungskits (SDK) kann Konnektivität mittels zusätzlicher Plattformen hergestellt werden, hierzu zählen unter anderem LEC IQ Web SCADA, Set-Point IPwebcontrol, Skkynet Skkyhub, und Telit deviceWISE.

„Das Red Lion-Portfolio an IIoT-Gateways und Edge Controllern unterstützt über 300 Industrieprotokolle und ermöglicht Kunden, kritische Maschinenverbindungen in rauen, anspruchsvollen Umgebungen z. B. in der Fertigung, Öl und Gas, Wasserwirtschaft, Energieversorgung zuverlässig zu erstellen. Die Vorintegration in die führende IoT-Plattform von Cumulocity ermöglicht Kunden die schnelle, sichere und zuverlässige Übernahme von Zustandsüberwachung und vorbeugender Wartung zur Verbesserung ihrer Unternehmenseffizienz.“ sagt Bernd Gross, CEO von Cumulocity.

Die Kombination aus Industrieprotokoll-Support, zuverlässiger Mobilfunk-Kommunikation und benutzerfreundlichem Cloud-Support bringt eine reibungslose IIoT-Lösung an den Kunden. RAM-Produkte verfügen außerdem über eine leistungsstarke Event-Engine und eine integrierte E/A-Datenbank, mittels der die Erstellung und Speicherung von Daten-Tags vereinfacht wird. Andere Eigenschaften sind u. a. mehrere serielle und Ethernet-Ports und optionale E/A, Wi-Fi sowie ein aktives GPS zur sicheren Überwachung und Steuerung von entfernten Geräten über 4G-LTE-Mobilfunknetzwerke.

Über Red Lion Controls

Als ein internationaler Experte für Kommunikation, Überwachung und Steuerung für die industrielle Automatisierung und Vernetzung bietet Red Lion seinen Kunden seit über vierzig Jahren innovative Lösungen an. Unsere Automations-, Ethernet- und M2M-Mobilfunk-Technologien ermöglichen Unternehmen weltweit eine Datenvisualisierung in Echtzeit zur Steigerung der Produktivität. Unsere Produkte werden unter den Markennamen Red Lion, N-Tron und Sixnet vertrieben. Red Lion ist in York, Pennsylvania, beheimatet und betreibt Niederlassungen in Nord- und Südamerika, im asiatisch-pazifischen Raum und in Europa. Red Lion gehört zur Spectris PLC-Gruppe, ein Unternehmen für produktivitätssteigernde Instrumente und Steuerungen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.redlion.net/de.

Für weitere Informationen zur Red Lions Modellreihe Sixnet® und den industriellen Mobilfunk-RAM-RTUs besuchen Sie unsere Seite www.redlion.net/RAM.

Bei Verkaufsanfragen oder Fragen zu Produkten erreichen Sie Red Lion telefonisch unter +49 (0) 89 5795 9421 oder per E-Mail an europe@redlion.net.

Zweite Auflage: Industrie 4.0 im internationalen Kontext

Seit Mai 2017 ist die neue und aktualisierte zweite Auflage des Buches Industrie 4.0 im internationalen Kontext im Handel erhältlich. Das Buch ist ein Sammelwerk diverser Fachbeiträge zum Themengebiet der Industrie 4.0 von unterschiedlichen Autoren aus der Forschung oder Wirtschaft.



Industrie 4.0 im internationalen Kontext: Kernkonzepte, Ergebnisse, Trends

Das vom VDE- und Beuth-Verlag gemeinschaftlich veröffentlichte Buch wird in seiner zweiten Auflage der angestrebten internationaler Perspektive noch mehr gerecht. Über den Connected Industry Verband wurde Prof. Jianzhong Fu von der Zhejiang Universität, eine der drei Eliten-Universitäten der VR China, als Autor vermittelt. Titel des Fachartikels von Prof. Fu: 工业4.0驱动下的中国智能制造系统架构 – Struktur und Rahmenbedingung des von der Industrie 4.0 getriebenen chinesischen intelligenten Produktion.
Die Übersetzung erfolgt durch Chinesisch-sprachige CI-Mitglieder.


Treffen am 24. April 2017 bei der Zhejiang Universität zum Anlass einer Kooperation, für die der Artikel im Fachbuch der Auftakt sein soll: Prof. Dr. Jianzhong Fu (links), Professor und Dekan der Maschinenbaufakultät an der Zhejiang Universität und Benjamin Aunkofer (rechts), Vorstand von Connected Industry

Interview – Die Digitalisierungsoffensive der Minol-ZENNER-Gruppe

Doppelinterview mit Boris Stöckermann und Sascha Schlosser über die Digitalisierungsoffensive der Minol-ZENNER-Gruppe

Die familiengeführte Minol-ZENNER-Gruppe vereint zwei traditionsreiche Firmen mit jeweils eigenem Schwerpunkt: Die Minol Messtechnik GmbH & Co. KG aus Leinfelden-Echterdingen ist auf Energiedienstleistungen für die Immobilienwirtschaft spezialisiert, die ZENNER International GmbH & Co. KG aus Saarbrücken auf Messtechnik und -systeme für die globale Versorgungswirtschaft.
Unsere Interviewpartner treiben die Digitalisierung der Minol-ZENNER-Gruppe voran: Borislav Stöckermann (links) als Leiter Geschäftsfeldentwicklung Digitale Strategien, Sascha Schlosser als Mitglied der Geschäftsführung bei ZENNER.

Connected Industry: Wie verändert der digitale Wandel die Geschäftsmodelle von Minol und ZENNER?

Herr Stöckermann: Wir interpretieren den Megatrend Digitalisierung für unsere klassischen Zielgruppen: Minol für Wohnungsunternehmen, Verwalter und Vermieter, ZENNER für Energieversorger, Stadtwerke und Industrieunternehmen. Sowohl die Immobilien- als auch die Versorgungswirtschaft kann effizienter wirtschaften, wenn sie ihre Abläufe digitalisiert und dazu IoT-Technologien nutzt. Beide Branchen können darüber hinaus neue, datenbasierte Services und Geschäftsmodelle für ihre Kunden entwickeln. Letztendlich geht es darum, dass wir als Minol-ZENNER die Entscheidung getroffen haben, unsere Kunden bei der Umsetzung der großen, digitalen Zukunftsvisionen Smart Metering, Smart Energy, Smart Living, Smart Care und Smart City gezielt und nachhaltig zu unterstützen.

Herr Schlosser: Für uns als Messtechnik-Hersteller bedeutet der digitale Wandel, dass wir unseren Fokus auf die gesamte Wertschöpfung im Messwesen ausweiten müssen: von der Projektentwicklung über die Messdatenerfassung und -verarbeitung bis zur Applikation beim Endanwender. Besonders LPWAN (Low Power Wide Area Network) sehen wir hier als Schlüsseltechnologie. Ein solches Netz ist dafür konzipiert, bei geringem Stromverbrauch eine sehr hohe Anzahl von Endgeräten, zum Beispiel Verbrauchszähler oder Sensoren, anzubinden und die Daten innerhalb kürzester Zeit über große Strecken hinweg zu übertragen. Das ermöglicht zum Beispiel eine zeit- und kostensparende Fernablesung des Energieverbrauchs und ein laufendes Energiemonitoring – beides ist unverzichtbar im Hinblick auf die Energiewende und immer strengere Klimaschutz-Vorgaben. Die Minol-ZENNER-Gruppe hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, LPWAN für die Immobilien- und Versorgungswirtschaft nutzbar zu machen.

Herr Stöckermann: Perspektivisch denken wir bei unserer Digitalisierungsoffensive aber nicht nur an unsere klassischen Zielgruppen, sondern branchenübergreifend, bis hin zum Endkunden. Zum Beispiel hat das Unternehmen TrackNet, an dem Minol-ZENNER beteiligt ist, ein IoT-System entwickelt, mit dem Familien sowohl ihr Haus als auch die Sicherheit ihrer Kinder überprüfen können.

Connected Industry: Sie sprechen von der „Digitalisierungsoffensive“ der Minol-ZENNER-Gruppe. Wie sieht diese Offensive konkret aus?

Herr Schlosser: ZENNER selbst hat vor mehr als einem Jahr damit begonnen, das Portfolio um smarte IoT-Verbrauchszähler zu ergänzen. Mit unseren neuen Kommunikationsmodulen können Wärme- und Wasserzähler ebenso wie Gaszähler und andere Messgeräte in LoRaWAN- und SIGFOX-Netze eingebunden werden. Doch smarte Endgeräte sind nur ein Baustein: ZENNER wird sich vom Gerätehersteller zum Lösungsanbieter weiterentwickeln. In fünf Jahren wollen wir zu den führenden IoT-Lösungsanbietern in den Bereichen Smart Utility, Smart City und Smart Home gehören. Zur Digitalisierungsoffensive gehört entsprechend, dass die Minol-ZENNER-Gruppe sich im letzten halben Jahr an drei Unternehmen im IoT-Umfeld beteiligt hat: TrackNet, SmartMakers und ZENNER IoT Solutions. Im Verbund mit diesen Partnern können wir komplette IoT-Lösungen anbieten: Zähler und Sensoren, die technische Infrastruktur zur Übermittlung der Daten, also Netze und Gateways, eine hochskalierbare, hochsichere und in Deutschland betriebene IoT-Daten-Cloud inklusive performantem Big-Data-Management, Beratung beim Aufbau individueller IoT-Netze – und schließlich Software-Plattformen und Applikationen zur Nutzung der Daten.

Herr Stöckermann: Schon in der Vergangenheit waren Minol und ZENNER sehr fortschrittlich. Zum Beispiel nutzt Minol seit Mitte der 1990er Jahre Funk-Messtechnik, um die Verbrauchswerte außerhalb der Wohnungen zu erfassen und den Komfort für die Hausbewohner zu erhöhen, und bietet Vermietern und Verwaltern verschiedene Services, um die Betriebskostenabrechnung zu digitalisieren. Ein konkretes Produkt unserer aktuellen Digitalisierungsoffensive ist unsere neue IoT-Lösung Minol Connect. Es ist ein LPWAN, das auf dem offenen Übertragungsstandard LoRaWAN beruht. Außer der Messtechnik für Wärme und Wasser können auch weitere LoRaWAN-fähige Geräte und Sensoren in das System eingebunden werden: Verbrauchszähler, Rauchwarnmelder, Temperatur- und Feuchtesensoren, Smart-Home-Lösungen und vieles mehr. Der offene, weltweit gültige LoRaWAN-Standard macht Endgeräte verschiedener Hersteller integrierbar. Die erfassten Daten in der Cloud lassen sich für zahlreiche komfortable smarte Services nutzen.

Connected Industry: Welche smarten Services bietet Minol der Immobilienwirtschaft konkret an?

Herr Stöckermann: Ein erster Anwendungsbereich ist die Betriebskostenabrechnung, für die wir mit Minol Connect alle Verbrauchswerte innerhalb kürzester Zeit aus der Ferne erfassen können. Auch die Statusinformationen der Messgeräte können wir regelmäßig abrufen, um technische Defekte zeitnah zu erkennen und zu beheben. Ein Service ist auch das „eMonitoring“, das dem Verwalter zeigt, wie sich der Verbrauch der Gebäude und einzelner Wohnungen im Jahresverlauf und im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt. Das neue IoT-Lösung ist zudem die technische Grundlage, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, die schon heute absehbar sind und künftig regelmäßige Verbrauchsinformationen für die Mieter vorschreiben könnten. Über die Services von Minol hinaus, können Wohnungsunternehmen und Verwalter auch eigene digitale Geschäftsmodelle etablieren, zum Beispiel ein Mieterportal mit Verbrauchsinformationen für die Mieter. Künftig werden auch die Hausbewohner ihren Energieverbrauch und ihr Zuhause über Online-Portale und Apps überwachen und steuern können.

Connected Industry: Haben Sie solche konkreten Beispiele auch für das Kernsegment von ZENNER, die Versorgungswirtschaft?

Herr Schlosser: Wir sind beispielsweise jetzt schon in der Lage, Lösungen zur konsolidierten Mehrspartenauslesung zu implementieren. So haben wir zum Beispiel im Mai 2017 auf der Versorger-Fachkonferenz ZMP in Leipzig das erste, CLS-fähige LoRaWAN-Gateway vorgestellt. Die Lösung setzt dabei gezielt beim verpflichtenden Smart-Meter-Rollout der Sparte Strom an. Mit dem CLS-LoRaWAN-Gateway können Stadtwerke oder dritte Energiemarktdienstleister die bestehende Infrastruktur an intelligenten Messsystemen für weitere Mehrwertanwendungen zugänglich und nutzbar machen.

Aktuell arbeiten wir mit mehreren Stadtwerken an konkreten IoT-Pilotprojekten, um unterschiedlichste Anwendungsfälle innerhalb des versorgungswirtschaftlichen Kerngeschäfts zu testen. Allerdings ist heute schon mit Sicherheit zu sagen, dass die Fernablesung über Niedrigenergienetze auch für Wärme- und Wasserversorger höchst relevant ist. Sie können damit sämtliche Zähler und Messstellen vollautomatisiert periodisch – zum Beispiel monatlich, täglich oder stündlich – ablesen, viel schneller und effizienter als bei einer manuellen Vor-Ort-Ablesung oder beim Einsatz von Datenloggern. Stadtwerke können so zum Beispiel den Wasserbezug und -verkauf exakt gegenüberstellen und mögliche Wasserverluste präziser berechnen und nachvollziehen. Außerdem entfallen die Anfahrten zu den Messstellen, ebenso eventuelle Terminabsprachen mit Gebäudeeigentümern, um Zugang zu den Liegenschaften zu erhalten. Über diese Anwendungen hinaus ermöglicht ein LPWAN noch viele weitere smarte Services, die im Konzept der sogenannten „Smart City“ eine große Rolle spielen: zum Beispiel das laufende Monitoring von Umweltdaten wie Luftverschmutzung oder Wasserstände, die Überwachung von Trafostationen, die smarte Steuerung der Straßenbeleuchtung oder intelligente Parksysteme. Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass der Einsatz standardisierter und kostengünstiger IoT-Technologie in der gesamten Wertschöpfung der Kommunal- und Versorgungswirtschaft wesentliche Effizienzvorteile und Mehrwertpotenziale bringt.

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